Kinematografie
Einstellungsgrößen
In dem Film „Forrest Gump“ treten vor allem zwei Einstellungsgrößen in den Vordergrund.
Eingeleitet werden die meisten Szenen mithilfe der Totalen, dem long shot. Der Zuschauer soll sich einen ersten Überblick über die Situation und den Handlungsort verschaffen.
Die Totale geht dann meist in die Halbtotale, dem medium long shot, über. Damit werden einzelne Personen und Objekte in den Fokus genommen.
Zum Schluss endet die Einstellung meist in der Nahaufnahme, dem close shot. Sie zeigt den Kopf und den Oberkörper der Personen und wechselt sich häufig mit der Großaufnahme des Gesichtes, dem close-up, ab. Damit steht die gezeigt Person im Vordergrund der Handlung und der Zuschauer erhält die Möglichkeit sich mit dem Protagonisten und dessen Bezugspersonen zu identifizieren.
Camera Movement
Die Kamera bewegt sich immer in dem Film immer mit der handelnden Person mit. Dies wird größten Teils mittels des horizontalen Kameraschwenks ermöglicht. Etwas weniger häufig wird auch die Parallelfahrt dazu angewandt. Der Zuschauer bekommt so eine Blickrichtung vorgeschrieben und verfolgt nur die Biografie des Protagonisten oder dessen Bezugspersonen.
Eine weitere wichtige Rolle ist, wie oben schon angedeutet, die Zufahrt oder auch der Zoom zu einer Person, meist Forrest, oder einem Objekt. Sie wird meist mit dem Schwenk zusammen in den Film eingebunden. Die handelnde Person steht hier wieder im Fokus des Geschehens.
Des Weiteren wird auch die Rückfahrt angewandt. Der Zuschauer soll die fokussierte Person in seine Umgebung einordnen können.
Perspektiven
Die meisten Szenen werden in der Normalsicht dargestellt. Der Zuschauer erfährt so eine natürliche Wahrnehmung der Handlung. Die erzählte Geschichte ist für ihn real vorstellbar.
Des Weiteren wird die Obersicht häufig genutzt, um einen Überblick über eine Situation zu gewinnen.
Die Untersicht wird eingesetzt, wenn Forrests Respekt oder Unterlegenheit gegenüber anderen Personen dargestellt wird. Beispiele für den Respekt sind zum Beispiel Forrests Aufblick zur Busfahrerin oder der Blick auf den Coach, als Forrest auf der Flucht ist. Es zeigt zugleich, dass sich diese Personen dem Protagonisten gegenüber aufgrund dessen IQ’s überlegen fühlen.
Eine weitere Untersicht wird eingesetzt, als Forrest von seinen Mitschülern mit Steinen beworfen wird. Hier wird ihre Dominanz in den Vordergrund gestellt. Der Protagonist erscheint den anderen gegenüber schwächer.
Editing
Als Übergang werden meist harte Schnitte verwendet.
Um einen Zusammenhang der einzelnen Szenen zu ermöglichen, wird die Erzählerstimme des Protagonisten eingesetzt, die während der Schnitte nicht abgebrochen wird.
Die wichtigste Eigenschaft des Films ist die Schachtelmontage, verschiedener Zeitebenen. Die Handlung spielt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und beschreibt die Biografie des Protagonisten Forrest Gump.
Außerdem sind Jump-Cuts anzutreffen. Die Kameradistanz und der Bildausschnitt sind identisch und schaffen zum Beispiel, als Forrest beginnt seine Geschichte zu erzählen, einen übersichtlichen Übergang von Gegenwart und Vergangenheit. Die Kamera fährt auf das Gesicht des erwachsenen Forrest zu und in der nächsten Szene von dem Gesicht des kleinen Forrest zurück. Mimik und Gestik stehen sich in den Gesichtern ebenfalls sehr nah.
Ein weiterer Jump-Cut wird eingesetzt, als Forrest an Silvester bei Lt. Dan ist und an Jenny denken muss. In der Szene, in der Jenny mit blauen Auge vor einem Mann flüchtet, wird die Kamera auf den dort laufenden Fernseher gerichtet. Die nächste Szene wird mit einem Fernseher in der Bar, wo Forrest und Lt. Dan sitzen, eingeleitet.
Das nächste Beispiel findet statt, als Jenny nach ihrem Selbstmordversuch verzweifelt zum Mond blickt und dieser eingeblendet wird. Die nächste Szene zeigt den selben Mond, nur dass die Kamera bei ihrem Schwenk auf Forrest zeigt, der ihn betrachtend in der Hängematte liegt und an seine große Liebe denkt.
Die Dialoge im Film werden mithilfe der Schuss-Gegenschuss-Technik verwirklicht. Die Darsteller werden abwechselnd eingeblendet.
